Talk: Warum nicht einfach die Wahrheit sagen? 

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03.09.2022, 19 Uhr

FAQ Festival Im Bregenzer Wald: Talk, Kulinarik, Konzert

In Zeiten, in denen jede und jeder auf die eigene Meinung pocht, Fakten verschleiert und Wahrheiten zurechtgebogen werden, müssen wesentliche Fragen wieder in den Vordergrund gerückt werden: Was ist eigentlich wirklich wahr und wer legt das fest? Wie findet man die Wahrheit? Haben wir ein Recht auf Wahrheit? In dieser Talkrunde geht es um Wahrheit und Lüge als politische Instrumente. Mit Claus Kleber, Jörg Eigendorf und Marion Wisinger 

Programm

Einladung: Literatur unter den Bögen

An der U6-Station Thaliastraße Halt machen. Ein paar Meter gehen. In der wienstation Autor:innen und unterschiedlichen Texten begegnen. 90 Minuten Literatur und Gespräch, danach Musik und Barbetrieb. Sich kennenlernen und den Abend miteinander verbringen.

Eine Veranstaltungsreihe des Österreichischen PEN-Club und Writers-in-Prison-Komitee in Kooperation mit der Bahá’í Religionsgemeinschaft Österreich und dem Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte

01. 09. 2022, 19 Uhr in der wienstation, Lerchenfeldergürtelbögen 28

Den Boden des Herzens pflügen – Ein Abend für die iranische Lyrikerin Mahvash Sābet

In den letzten Wochen kam es zu massiven Repressionen gegen die religiöse Minderheit der Bahá’i im Iran. Zahlreiche Personen wurden verhaftet, unter ihnen die Lyrikerin Mahvash Sābet, sie ist honorary member des PEN und kam erst 2017 nach zehnjähriger Haft frei. Wir setzen ein Zeichen des Protests. 

Im Gespräch mit Ralf Schönfeldinger, Siroos Mirzaei und Helmuth A. Niederle

Sabine Muhar liest Mahvash Sābet: Keine Grenzen. Gedichte aus dem Gefängnis

Isma Forghani: „Der Siegelring“. Eine Szene über die 1817 in Persien geborene Dichterin und Religionsgelehrte „Tahéreh“, die ihr Leben im Kampf für Menschenrechte verlor. Mit Elsa Schwaiger und Nena Aigner. Regie: Nicole Fendesack

Musik: Alexandra Mahally, Almuth Wenninger und Gundi Soyka 

Gestaltung und Moderation: Marion Wisinger

Reisezeit

Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar. (Abendlied, 1777)

Es ist Reisezeit. Das Kofferpacken will wohlüberlegt sein. Was kommt mit, wie wird das Wetter sein, braucht man Platz für Mitbringsel? Was die österreichische Regierung jüngst auf ihren Reisen in die Türkei und Ägypten im diplomatischen Gepäck hatte, war das Übliche, wenn Diktaturen besucht werden. Wirtschaftliche Interessen und geopolitische Strategien, ein paar EU-Millionen und gute Absichten am Rande der Staatsbesuche. Die da lauten, gemeinsam gegen Menschenhandel, Ausbeutung von „irregulären“ Migranten, Schlepperkriminalität und illegale Migration aufzutreten. „Die Achtung der Menschenrechte ist weltweit integraler Bestandteil der österreichischen Außenpolitik“, so Außenminister Schallenberg, daher fehlte auch diesmal in den Presseaussendungen der Stehsatz, „die Menschenrechtslage wurde thematisiert“, nicht. Fertig gepackt!

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen, meinte der deutsche Dichter Matthias Claudius. Da treten Trophäen zutage, wie der „Beginn eines entspannteren Verhältnisses“ mit dem Kriegsherren Erdogan oder die Kooperation der österreichischen Polizei beim Grenzschutz in Ägypten. Auch politisches Kleingeld für die heimische Berichterstattung klimpert in den Reisetaschen, der Boulevard beschwört die „Gefahr einer Flüchtlingswelle“. „Illegale Migranten“ sind flüchtende Menschen im medialen Sprachgebrauch schon die längste Zeit. Mission beendet.

Das Writers-in-Prison-Komitee setzt sich seit Jahren für die politischen Häftlinge Alaa Abd el-Fattah in Ägypten und Ilhan Çomak in der Türkei ein. Beide sind seit Jahren in Einzelhaft, beide wurden gefoltert. El-Fattah ist Blogger und gilt als Ikone des Arabischen Frühlings, der Kurde Ilhan Çomak ist Autor mehrerer preisgekrönter Gedichtbände, die er in seiner mittlerweile 27 Jahre andauernden Haft verfasste. Die Gerichtsprozesse widersprachen jeglicher Rechtsstaatlichkeit. Der Österreichische PEN-Club setzte sich wiederholt für seine Honorary Members ein, das Außenministerium wurde damit befasst.

… sich für Alaa Abd el-Fattah und Ilhan Çomak einzusetzen, hat die illustre Reisegesellschaft wohl vergessen. Dafür war auch im Handgepäck kein Platz mehr.

Marion Wisinger, Writers-in-Prison-Komitee

https://ilhancomak.wordpress.com

Erscheint im Herbst 2022: Alaa Abd El-Fattah, Ihr seid noch nicht besiegt. Ausgewählte Texte 2011-2021, Wagenbach 2022.

Appell für die Freilassung von Julian Assange

Der Österreichische PEN Club schließt sich den internationalen Protesten an, und fordert die sofortige Freilassung von Assange

Das Schicksal Julian Assanges ist ein Vexierbild der politischen Verhältnisse. Nach zehnjähriger Internierung ein Schatten seiner selbst, wurde der investigative Journalist zum Symbol der Unterdrückung der Pressefreiheit und zum Opfer eines Justizsystems, hinter dessen Rechtsspruch der politische Wille der Kriegsherren des Irakkriegs steht. Die Justiz ein Handlanger, europäische Staaten als Komplizen gegen Menschenrechte. Die deutliche Stimme des UN-Sonderberichterstatters für Folter, Nils Melzer, erfährt hier keinerlei Resonanz. „Im Laufe der letzten Jahre war Herr Assange hartnäckigem, fortschreitendem Missbrauch ausgesetzt, der von systematischer gerichtlicher Verfolgung und willkürlicher Inhaftierung in der ecuadorianischen Botschaft über seine repressive Isolation, Belästigung und Überwachung innerhalb der Botschaft bis hin zu vorsätzlicher kollektiver Verhöhnung, Beleidigung und Demütigung, offener Anstiftung zur Gewalt und sogar wiederholten Aufrufen zu seiner Ermordung reichte“, so Melzer. Für Menschenrechtsorganisationen und Journalistenverbände ist klar, Assange ist ein politischer Gefangener, an dem ein Exempel statuiert werden soll. Der Deutsche Journalisten-Verband konstatiert zweierlei Maß, denn, „wer wie der US-Präsident russische Kriegsverbrechen in der Ukraine anprangere, dürfe nicht mit äußerster juristischer Härte gegen den Aufklärer amerikanischer Kriegsverbrechen vorgehen.“ Dem Wikileaks-Gründer Assange wird Beihilfe zum Landesverrat durch Veröffentlichungen vorgeworfen, in den Vereinigten Staaten wird er wegen Spionage, Verschwörung und der Veröffentlichung geheimer Dokumente angeklagt. Die „Spionagegesetze“ sind ein elementarer Angriff auf die Pressefreiheit, auf Journalist:innen, Autor:innen und Verleger:innen, da die Anklage schon den Besitz von Geheimdienstmaterial – journalistische Arbeit – kriminalisiert.

Wie Staaten zur Abschreckung gegen potenzielle „Verräter“ mit Hilfe der Justizapparate vorgehen, ist seit der Affäre Dreyfuß hinlänglich bekannt. Bis heute sind der Aufzählung solcher Fehlurteile unzählige Namen hinzuzufügen. Wer über Kriegsverbrechen und Korruption berichtet, läuft Gefahr, seine Freiheit und sein Leben zu verlieren. Das Schicksal von Assange ist ein Symptom des Verfalls der europäischen Demokratien, wie exemplarisch an der britischen Innenministerin Priti Patel, die den Auslieferungsbescheid bereitwillig ausstellte, zu verdeutlichen ist. Sie ist Mitglied einer Regierung, die die freie Presse attackiert, und Lügen des Premiers politisches Alltagsgeschäft sind. Patel selbst war Befürworterin der Todesstrafe, stimmte gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe, verhöhnte die Niederkniezeremonien von Black Lives Matter, befürwortete ein Polizeigesetz, das Demonstrant:innen mit langjährigen Haftstrafen bedroht, beschloss Verschärfungen des Ausländerrechts und lebenslange Haftstrafen für Schleuser. Man könnte sagen, sie vertritt das volle Programm eines illiberalen Staates. Patel entschied letzte Woche über das vorläufige Schicksal von Assange.

Julian Assange wird weiter um seine Freiheit kämpfen. Es bleiben wenige Tage für einen Einspruch gegen seine Auslieferung vor dem High Court, sollte er damit scheitern, steht ihm der Gang zum Supreme Court Großbritanniens offen. Das Rechtssystem funktioniert bis zuletzt.

PS. Heute feiert Edward Snowden seinen 39. Geburtstag in Moskau. 2015 empfahl das Europäische Parlament den Mitgliedstaaten, alle Vorwürfe gegen Snowden fallen zu lassen und ihm Schutz zu gewähren. Vergeblich.

Marion Wisinger, Writers-in-Prison-Komitee, Juni 2022

Einladung: Literatur unter den Bögen

An der U6-Station Thaliastraße Halt machen. Ein paar Meter gehen. In der wienstation Autor:innen und unterschiedlichen Texten begegnen. 90 Minuten Literatur und Gespräch, danach Musik und Barbetrieb. Sich kennenlernen und den Abend miteinander verbringen.

Endlos. Texte über das Meer

2. 6. 2022 um 19 Uhr wienstation, Lerchenfelderbögen 28

Autor:innen des Jungen PEN stellen ihre Texte vor: Isabella Allram, Stella Promussas, Herbert Eigner-Kobenz, Wolf S. Pelz, Ida Leibetseder, Valerie Zatloukal, Eleonora Bögl, Lorena Pircher und Philipp Raffeiner

Writers in Prison: Marion Wisinger über die vergessenen Lyriker:innen Myanmars

Buchpräsentation und Lesung: Helmuth A. Niederle über Ko Ko Thett, Brian Haman (Hg.), Die Armee schießt nicht in die Luft. Gedichte nach dem Militärputsch in Myanmar, edition pen, 2021

Moderation: Reinhart Hosch und Marion Wisinger

Performance: EON und Matej

Eine Veranstaltungsreihe des Österreichischen PEN Clubs, des PEN Niederösterreich, des PEN Oberösterreich, des PEN Burgenland, Junger PEN und Writers-in-Prison-Komitee

Talk: Zuhören statt zumachen

Martin Kranzl-Greinecker im Gespräch mit Tamara Ehs, Marion Wisinger und Herbert Mühringer
Verschwörungsmythen sind mittlerweile weit verbreitet und führen zur Polarisierung in der Gesellschaft. Für viele wird es immer schwieriger, unterschiedliche Meinungen nebeneinander stehen zu lassen und es kommt zu Konflikten oder Beziehungs-Abbrüchen, die durch Familien und Freundeskreise gehen. Bei dieser Veranstaltung werden unterschiedliche Aspekte thematisiert, die für ein gutes Miteinander notwendig sind und dazu beitragen, dass es wieder gelingt ins Gespräch zu kommen.

Termin: Do., 9.6.2022, 19 Uhr
Ort: VHS Linz (Wissensturm), Kärntnerstraße 26, 4020 Linz
Eintritt frei – keine Anmeldung erforderlich

Einladung

Science Talk: Krieg und Krisen. Was kann Politische Bildung leisten?

Do, 9. Mai 2022, 19:00 Uhr
Aula der Wissenschaften, Wollzeile 27a, 1010 Wien und im Livestream
Freier Eintritt. 

Nach Politischer Bildung wird häufig verstärkt gerufen, wenn Krisen oder gar Krieg das politische oder wirtschaftliche System erschüttern. Mehr Politische Bildung in der Schule soll helfen zu verstehen, einzuordnen und allenfalls aktiv zu werden. Denn Politische Bildung vermittelt gesichertes Politikwissen, demokratische Gestaltungsmöglichkeiten, kritischen Umgang mit Informationen und das friedliche Austragen von Kontroversen. Aber kann sie das von auf heute auf morgen? Und kann sie das allein?

Mit dem Krieg in der Ukraine haben viele Politikthemen tagespolitische Aktualität erhalten und sie sind Inhalt der Politischen Bildung: von Menschenrechten oder der Humanitären Hilfe bis hin zur österreichischen Neutralität und zur Landesverteidigung. Alle Politikbereiche – von der Arbeitsmarktpolitik bis zum Zivilschutz – sind betroffen. Und sie haben eine europäische Dimension, die beim Science Talk am EUropatag angesprochen werden kann. Aber etwa auch die Frage, was unser Umgang mit der Klimakrise mit Krieg und anderen Krisen zu tun hat. Ein Science Talk des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Am Podium:

Moderation:

Einladung: Literatur unter den Bögen

An der U6-Station Thaliastraße Halt machen. Ein paar Meter gehen. In der wienstation danach Musik und Barbetrieb. Sich kennenlernen und den Abend miteinander verbringen…

21. 4. 2022         Im Moment. Texte über Land

Andreas Rainer: Der Wiener Alltagspoet fährt U6 (story.one, 2022) „Er ist der Vermesser der Wiener Seele“ (Falter), der Kleinode aus der Großstadt auf https://www.wieneralltagspoeten.at sammelt. Nun zeichnete er das Bild der Stadt im Takt der U6. Das muss man hören.

Tatjana Gregoritsch: Fest am Land (edition pen, Löcker Verlag, 2021) Facettenreiche, entlarvende Erzählungen und Kurzgeschichten, die einen schonungslosen gesellschaftlichen (Quer)schnitt dort anbringen, wo es weh tut und wo auch gelacht werden darf.

Lyrik von Tsippy Levin Byron: In der Tiefe gelesen (edition pen, Löcker Verlag, 2020) Die Poesie ist ein Rettungsboot, in dem Menschen und Kulturen fliehen und die Stürme überleben können, die Schiffe versenken. Tsippy Levin Byron ist Rabbinerin und preisgekrönte Lyrikerin. 

Marion Wisinger (Writers-in-Prison): Die Flügel weit geöffnet Über den seit 38 Jahren in der Türkei inhaftierten kurdischen Lyriker Ilhan Çomak.

Moderation: Walter Kootz und Marion Wisinger

Musik: Oswin Schneider, Thatiana Gomes und Alee Thelfa 

Beginn: 19:00 Uhr in der wienstation, Lerchenfeldergürtelbögen 28                 

Eine Veranstaltungsreihe des Österreichischen PEN Clubs, des PEN Niederösterreich, des PEN Oberösterreich, des PEN Burgenland, Junger PEN und Writers-in-Prison-Komitee

Veranstaltung Literatur unter den Bögen 7.4.2022:

07. 4. 2022         Tiefgang. Texte auf Verlangen

Autoren des PEN Niederösterreich stellen ihre Texte vor: Franz Forster: Saga der Unbekannten (Königshausen & Neumann, Würzburg 2021) und Ewald Baringer: Der Zaunprinz (Limbus Verlag, Innsbruck 2021)

Rainer Bischof im Gespräch mit Marion Wisinger über die russische Seele (aus: Nahrung der Seele, edition pen Löcker, Wien 2022)

Writers in Prison: Jetzt bin ich Flüchtling. Ein Text von Kseniya Chartschenko

Moderation: Cornelia Schäfer und Marion Wisinger, Musik: Ossy Pardeller

Broschüre: Wahlen / Wählen

Die neue Ausgabe von polis aktuell bietet einen Überblick über die nationalen Wahlen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene sowie über die Europawahl und ein Spezial zu 15 Jahre „Wählen ab 16“. Weitere Themen sind die Unterschiede zwischen Mehrheits- und Verhältniswahlrecht am Beispiel der Präsidentschaftswahl in den USA, E-Democracy, Ausschlüsse am Beispiel der Pass-Egal-Wahl, Wahlbeobachtung sowie Wahlkampf und Wahlprognosen. Weitere Themen sind die Unterschiede zwischen Mehrheits- und Verhältniswahlrecht am Beispiel der Präsidentschaftswahl in den USA, E-Democracy, Ausschlüsse am Beispiel der Pass-Egal-Wahl, Wahlkampf und Wahlprognosen. Außerdem wird in einem Beitrag der Initiative Wahlbeobachtung.org die Bedeutung von Wahlbeobachtung dargestellt. Wie immer enthält das Heft auch Ideen für den Unterricht sowie Link- und Literaturtipps. Autor:innen: Marion Wisinger, Ingrid Ausserer, Dorothea Steurer (Gastbeiträge von Michael Lidauer, Paul Grohma, Armin Rabitsch, akzente Salzburg, beteiligung.st, Bundesjugend-Vertretung, jugendornbirn)

polis aktuell 2022/2

Lesung Internationaler Frauentag 2022

Wie jedes Jahr erhebt der Österreichische PEN-Club, das Frauenkomitee und das Writers-in Prison-Komitee die Stimme, um gegen die weltweiten Menschenrechtsverletzungen an Frauen aufzutreten.Es reicht. Wirklich. Es ist genug. Ein Text von Ulli Moschen.

Es lesen: Eleonora Bögl (Junger PEN), Ulli Moschen (Österreichischer PEN-Club), Cornelia Schäfer (Präsidentin Niederösterreichischer PEN-Club) und Marion Wisinger (Österreichischer PEN-Club)

Video

We stand by you

Ein Brief für das Volk der Ukraine, für unsere FreundInnen und KollegInnen.

„We stand by you.PEN International, the literary and free expression organisation, has released a letter signed by over 1000 writers worldwide, expressing solidarity with writers, journalists, artists, and the people of Ukraine, condemning the Russian invasion and calling for an immediate end to the bloodshed.“

Brief PEN International

Training: Bis hierher und nicht weiter

Training für muslimische Mädchen und Frauen

Worum geht es? Muslimas werden im öffentlichen Raum zunehmend verbal und tätlich angegriffen, laut „Dokumentationsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus“ sind 98 % der von Übergriffen betroffenen Personen Frauen. Durch ihre stärkere Sichtbarkeit aufgrund ihrer Bekleidung geraten sie in Situationen, in denen ihre persönliche Sicherheit gefährdet ist. Oftmals kommt ihnen niemand zu Hilfe und sie müssen sich selbst verteidigen und vor Gewalt schützen. Frauen werden angestarrt, es kommt zu Beschimpfungen, Drohungen und auch zu schweren Angriffen wie Kopftuch vom Kopf reißen, stoßen, schlagen oder anspucken. Viele Frauen empfinden diese permanente Gefahr als schwere psychische Belastung oder möchten auch ihre Töchter davor bewahren.

Das Training setzt dort an, wo es noch nicht zum Übergriff gekommen ist, also in den Minuten vor einer möglicherweise eskalierenden Situation. Geübt werden sicheres Auftreten im öffentlichen und privaten Raum, das Vermeiden defensiver Haltungen und grundlegende Abwehrtechniken. Basierend auf der Schule des Chi-Too-Ryu-Karate erlernen die Teilnehmerinnen auf mentaler und körperlicher Ebene sich selbst zu verteidigen und eine Haltung der Stärke einzunehmen. Zudem werden auch kommunikative Strategien und Vorgehensweisen erarbeitet, die provokanten und aggressiven Parolen Widerstand leisten. Das Erlernen von Kampfkünsten reduziert Stress, gibt Selbstsicherheit, bringt die Muskeln in Form und macht durch Selbsterfahrung Mut.

Zielgruppe: Mädchen und Frauen (jeden Alters), auch „nicht trainierte“ Personen sind willkommen
jeden Mittwoch ab März 19.30 – 20.45 (Ort wird bei Anmeldung bekannt gegeben)

Leitung: Marion Wisinger, seit 1995 Mitglied des Kampfkunstzentrums Erdberg, 1. Dan, Mitglied des Nationalkaders des National Martial Arts Committee Austria

Anmeldung: 0681 81390356

Kosten: freie Spende

zu bestellen: Die neue Liga

Die neueste Ausgabe des Liga-Magazins hat das Thema: „Menschenrechte – Menschenpflichten“ und beinhaltet den aktuellen Menschenrechtsbefund 2021 der Liga über die Lage der Grund- und Menschenrechte in Österreich. Mit Texten von Helmut Sax, Heide Schmidt, Martin Marlovits, Judith Fitz, Kenan Ibili, Sebastian Öhner, Florian Horn, Reinhard Kreissl, Valerie Gruber, Barbara Helige, Hannah Pichler, Hannah Lessing, Madeleine Müller, Markus Stemeseder, Knut Albrecht, Dietmar Dragaric, Andrea Helige, Helene Jarmer, Louis-Benjamin Vaugoin, Bettina Vollath, Angelika Watzl und Marion Wisinger. Chefredaktion: Andrea Helige und Marion Wisinger.

Jetzt Mitglied werden und die aktuelle Ausgabe immer nach Hause zugestellt bekommen!

office@liga.or.at

neu: poesie.kontor i

Der PEN hat eine neue Reihe geschaffen, die unter dem Titel lenguas de tierra erscheint. An den Landzungen legt man an, verbirgt sich vor der Welt oder verlässt das Gestade, um Neues zu sehen. Sie sind oft schwer zugänglich durch Gestrüpp, bevölkert von Sonnenanbetern, den Gezeiten ausgesetzt und laufen stets Gefahr dem steigenden Meeresspiegel anheimzufallen. Das poesie.kontor ist Vielstimmigkeit der Welt in Taschenformat, Kanon von in Freiheit lebenden Autor:innen und jenen, die unter Einsatz ihres Lebens für die Freiheit schreiben.

Helmuth A. Niederle, Marion Wisinger (Hg.), poesie.kontor i, Korrektur Verlag, 2021

Studie: Schattenseiten der Fürsorgeerziehung

Die von der Volkshilfe betriebenen Kinderheime Altenberg, Willendorf, Ybbs und Pitten sind im Zuge der Aufarbeitung der Geschichte der Kinderheime immer wieder in Zusammenhang mit Gewalt und Missbrauch genannt worden. Die Volkshilfe hat daher ein Forschungsteam beauftragt, eine sozialhistorische Untersuchung dieser Heime durchzuführen. Zentrale Aufgabe des Forschungsteams war die Erstellung einer Studie, die sich nicht nur der Aufklärung und Aufarbeitung der Thematik Gewalt und Missbrauch widmet – sondern auch deren Ursachen und Verantwortlichkeiten beforscht. In die Arbeit eingeflossen sind der Stand der Forschung, Grunddaten zur Volkshilfe und zur Fürsorgestruktur in Wien sowie zahlreiche Narrativerzählungen der ehemaligen Heimkinder und anderer Zeitzeugen. Die Lebensumstände der Betroffenen wurden aus einer Eigenperspektive heraus erkennbar gemacht. Auch der Frage des langen Zeitraums des Verschweigens der Vorgänge wurde nachgegangen.

Siegfried Göllner, Michael John, Marion Wisinger, Schattenseiten der Fürsorgeerziehung. Die Heime der Volkshilfe Wien. Altenberg, Pitten, Willendorf und Ybbs, echomedia 2021.

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über die Studie

Berichte über die Präsentation der Studie:

https://newsletter.falter.at/nj0Y3BNhY7ywhPhttps://

www.derstandard.at/…/leben-im-kinderheim

https://noe.orf.at/stories/3132743/

Menschenrechtsbefund 2021

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte präsentierte die Österreichische Liga für Menschenrechte ihren jährlichen Befund zur aktuellen Lage der Grund- und Menschenrechte in Österreich. In den einzelnen Beiträgen setzen sich Expert:innen mit problematischen Entwicklungen im Menschenrechtsschutz, aber auch mit aktuellen Themen der heimischen Innenpolitik auseinander und formulieren Forderungen an die österreichische Bundesregierung.  „Ein Mangel an Solidarität führt zu Fehlinterpretationen des Grundgedankens der Menschenrechte, die vermehrt egozentrisch interpretiert werden. Der Umstand, dass auch Mitmenschen ebensolche Träger von Menschenrechten sind, die manchmal den eigenen Intentionen zuwiderlaufen, wird teils ignoriert, teilweise auch wütend bekämpft. Wenn im Rahmen von Demonstrationen zu Gewalt aufgerufen wird oder Ärzt:innen bedroht werden, dann fehlt derartigen Aktionen jegliche Legitimität.“

Mit Texten von Judith Fitz, Barbara Helige, Florian Horn, Kenan Ibili, Reinhard Kreissl, Martin Marlovits, Sebastian Öhner, Helmut Sax und Heide Schmid. Chefredaktion: Marion Wisinger

Befund 2021